Mikroorganismen unter dem Elektronen-Raster-Mikroskop

Während bislang der Blick mit dem REM (Raster-Elektronen-Mikroskop) uns eine faszinierende Einsicht in die Welt mikrokleiner aber leider nur toter Objekte boten, ist es jetzt möglich, auch Lebendes beobachten zu können.

Bislang musste dem zu beobachtendem Gegenstand sämtlicher Wasserstoff entzogen werden, anschließend trug man eine hauchfeine Schicht Goldstaub auf. Nur so konnte durch die Elektronen die gewünschten Bildinformationen aufgefangen und wiedergegeben werden. 

Es ist nun der Firma Phillips gelungen das Beobachtungsverfahren so zu verändern, dass lebende Mikroorganismen unter das Supervergrößerungsglas zu bekommen. 

Das ESEM -Enviromental Scanning Electron Microscope- sorgt mit einer Wasserdampfatmosphäre für die Lebenserhaltung und verstärkt zugleich, durch die Reflektion des Wassers, das Bildsignal.

Damit ist für Biowissenschaftler ein neuer Zugang erschlössen wurden, der sie in die Lage versetzt, mit 5000 bis 6000facher Vergrößerung in die Geheimnisse der Natur vorzudringen.

Auch für Mediziner haben sich ganz neue Horizonte in der Diagnostik geöffnet; in wenigen Stunden kann das Wachstum und Verhalten von Zellen oder Zellverbände direkt untersucht werden. Eine Erweiterung macht es zudem möglich, einzelne Zellen abzuschneiden, zu  verschieben oder mit Reagenzien zu impfen.